Lohnsteuerklasse 4/4 oder 4/4 mit Faktor?

Die Kombi 3/5 ist auf eine Einkommensverteilung von ca. 60/40 ausgelegt.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass ihr bisher nachzahlen müsst.

Bei 4/4 würde ich über den Daumen gepeilt davon ausgehen, dass ihr was rausbekommt, bei 4/4 mit Faktor sollte es ziemlich auf 0 hinauslaufen.
Bei 4/4 habt ihr halt höhere Abzüge während des Jahres.

Vorauszahlungen wären nicht mehr nötig.

Googelt mal nach einem Lohnsteuerrechner, z.b. beim BMF, da könnt ihr euch das selbst halbwegs ausrechnen.

Zunächst einmal sollte man wissen, dass am Ende, d.h. nach Einkommensteuererklärung immer das Gleiche herauskommt. Ihr wollt daher dem Finanzamt ein zinsloses Darlehen geben, damit Ihr beim Erhalt des Steuerbescheides den positiven psychlogischen Effekt einer Steuererstattung erfahrt.

Das gelingt tatsächlich mit den Steuerklassen 4/4.

Allerdings sollte man bedenken, dass die Wahl der Steuerklassen auch andere Nebeneffekte haben kann, die zu echten nicht ausgleichbaren Vor- oder Nachteilen führen können. Das betrifft insbesondere die Auswirkungen auf die Lohnersatzleistungen (ALG, Krankengeld, Elterngeld usw.). Bei einem sicheren Job und abgeschlossener Familienplanung ist dann immer noch das Krankengeld interessant.

Bei Änderung der Steuerklassen von 3/5 in 4/4 hat der besser verdienende Ehegatte erhebliche Einbußen beim Nettogehalt, die nur in bestimmten Umfang durch ein höheres Nettogehalt beim weniger verdienenden Ehegatten ausgeglichen werden. Im Krankheitsfall macht sich das durch ein entsprechend niedrigeres Krankengeld bemerkbar, dass auch nicht durch eine Steuererklärung o.ä. ausgeglichen wird.

Ein Wechsel in die Steuerklassen 4/4 mag zwar positive psychologische Wirkungen haben, aus wirtschaftlicher Sicht macht der Wechsel jedoch keinen Sinn.