Hallo,
ich arbeite zur Zeit im Backoffice eines Hotels. Hier wird ein Dresscode verlangt.
Leider halten sich die Frauen so gar nicht daran. Sie tragen kurze Röcke/Hosen, offene Schuhe und T-Shirts.
Nun habe ich angefragt ob ich auch kurze Hosen tragen darf weil Frauen dürfen ja auch. Mir wurde mitgeteilt das ich mich an den Dresscode halten soll.
Da Frauen diesen ja ignorieren und die Männer in diesem Unternehmen zu feige sind sich dagegen aufzulehnen, darf ich den Dresscode auch ignorieren? Was kann mir als Leiharbeiter überhaupt passieren?
Gruß
Markus
-- Editier von mawe2001 am 02.07.2015 07:25
Kleiderordnung/Dresscode
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
1. Kurze Hosen sind bei Männern immer noch im Freizeitbereich anzusiedeln, kurze Röcke/Hosen bei Frauen nicht. Außerdem ist der Arbeitgeber nicht gehalten, alle Mitarbeiter gleich zu behandeln.
2. Der Auftraggeber wird sich mit dem Entleihbetrieb in Verbindung setzen. Welche Konsequenzen aus dem regelwidrigen Verhalten gezogen werden, ist schwer absehbar, ist aber bis hin zur Kündigung alles drinnen. Auch könnte der Auftraggeber die Leiharbeitsfirma wechseln, dann kämen noch Schadensersatzansprüche dazu.
wirdwerden
-- Editiert von wirdwerden am 02.07.2015 08:01
Dann wird dein Arbeitgeber wohl die Leihgabe zurückgeben.
Es ist leider so, dass man als Leiharbeiter oder Zeitarbeitskraft kleine Brötchen backen muss, wenn man auf eine Festanstellung hofft.
Auch sind Frauen in kurzen Röcken und offenen Schuhen durchaus hübsch anzusehen. Deswegen hat wohl keiner was dagegen.
Bei Männer kann das ganz anders aussehen
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Und was ist mit dem Gleichbehandlungsgesetz bzw. mit der Antidiskriminierung. Frauen wollen doch immer Gleichberechtigung dann sollen die sich auch an die Kleiderordnung halten.
Wie oft denn noch: der Arbeitgeber kann Mitarbeiter ungleich behandeln. Er kann A z.B. mehr auszahlen als B bei absolut gleicher Arbeit. Wenn es ihm denn gefällt. Außerdem, ich wiederhole mich: kurze Hosen bei Männern sind nun mal absolute Freizeitkleidung, immer noch. Kurze Röcke bei Frauen nicht. Ist ein himmelweiter Unterschied.
wirdwerden
Mensch, wirdwerden.
Ist die BAG-Rechtsprechung zum Lufthansa-Dienstmützen-Fall, an dir vorbeigegangen?
http://www.anwalt.de/rechtstipps/dienstkleidung-bei-lufthansa-pflicht-zur-pilotenmuetze-nur-fuer-maennliche-piloten-ist-unwirksam_063002.html
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/mein-urteil/kann-der-arbeitgeber-unmodische-arbeitskleidung-vorschreiben-13385832.html
Ich sehe die Lage im Fall des Fragestellers weit weniger eindeutig. - Denn ein sachlicher Grund scheint ja zu fehlen.
Zitat:Außerdem, ich wiederhole mich: kurze Hosen bei Männern sind nun mal absolute Freizeitkleidung, immer noch. Kurze Röcke bei Frauen nicht.
Das wäre wohl ein sachlicher Grund, wenn es Kundenkontakt gäbe. Ich habe den Fragesteller aber so verstanden, dass er keinen Kontakt zu Kunden / Gästen hat.
Zitat:Es ist leider so, dass man als Leiharbeiter oder Zeitarbeitskraft kleine Brötchen backen muss, wenn man auf eine Festanstellung hofft.
Das kann man nicht wegdiskutieren.
Die Rechtsprechung ist weiss Gott und Mensch nicht an mir vorbeigegangen. Hier geht es bei den Männern aber definitiv um Freizeitkleidung im Büro/im Hotel. Das ist ein Unterschied.
wirdwerden
Zitat:Das ist ein Unterschied.
Bestreite ich auch nicht.
Ich ziehe nur in Zweifel, ob dieser Unterschied ausreicht, unterschiedliche Kleidervorschriften in einem Bereich ohne Kundenkontakt zu rechtfertigen.
Dem Gleichbehandlungsgrundsatz wird im Arbeitsrecht in letzter Zeit kontinuierlich ein immer höheres Gewicht zugemessen.
Und das BAG hat im Dienstmützen-Fall schon die Latte in Bereichen mit Kundenkontakt ziemlich hoch gelegt, was Ungleichbehandlungen angeht. Und im Fall des Fragestellers liegt noch nicht mal Kundenkontakt vor.
Ich sehe die Chancen des Fragestellers in dieser Frage mindestens bei 50:50.
Allerdings sehe ich auch die Chance auf eine Festanstellung bei ziemlich genau 0, wenn der Fragesteller deshalb ein Fass aufmacht.
.
Hier geht es aber doch auch, oder sogar vor allem um die Durchsetzung von schon bestehenden Regeln.
Da kann der Arbeitgeber meiner Meinung nach nicht einfach den Männern vorschreiben, dass sie sich an die geltenden Regeln auch halten sollen, aber den Frauen lässt er es durchgehen, wenn sie sich an die Regeln nicht halten.
Es gibt ja bereits eine Kleiderordnung.
ZitatSie tragen kurze Röcke :
Dann trag doch auch einen Rock, wenn dieser in die Kleiderordnung fällt.
Der TE arbeitet für eine Zeitarbeitsfirma, und das erst seit kurzem. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es spurenlos bleibt, wenn er jetzt meint, den Dresscode für die Frauen zu kennen, und meint irgend etwas beim Auftraggeber durchsetzen zu können, der nicht mal sein Arbeitgeber ist?
wirdwerden
Zitat:Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es spurenlos bleibt, wenn er jetzt meint, den Dresscode für die Frauen zu kennen, und meint irgend etwas beim Auftraggeber durchsetzen zu können, der nicht mal sein Arbeitgeber ist?
Nö, glaube ich auch nicht.
Habe ich aber auch nie behauptet.
Ich habe dem Fragesteller auch nicht empfohlen, irgendwas durchzusetzen.
Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass sein Anliegen in der Sache nicht völlig unsinnig ist.
Aber Recht haben und Recht bekommen sind zwei unterschiedliche Sachen, ganz besonders wenn man sich in einem "Schleudersitz"-Arbeitsverhältnis befindet...
Interessant wäre auch mal, welcher Dresscode denn nun genau gelten soll. Das verrät der TS nämlich bisher nicht. So ein Dresscode kann nämlich so oder so gestaltet sein. Es kann sein, dass dort genau steht, dass nur geschlossene Schuhe zu tragen sind und man im Kostüm oder Anzug zu erscheinen hat und generell kurze Röcke und Hosen nicht erlaubt sind. Ist das alles weicher formuliert wie angemessene Businesskleidung, dann sieht es anders aus.
Auch wenn man im Backoffice arbeitet, betritt man normalerweise irgendwann auch die den Kunden zugänglichen Bereiche.
Dass der Arbeitgeber dann keine Angestellten in Shorts und Muskelhemd sehen möchte, dürfte nachvollziehbar sein.
Kurze Röcke und offene Schuhe sind durchaus in der Geschäftswelt angekommen, bei Männern halt noch nicht. Es hängt immer vom "wie" ab.
Der Fragesteller hat Recht, aber es hilft ihm nicht wirklich.
Hier greift m.E. der Grundsatz, dass es keine Gleichheit im Unrecht gibt; will sagen: der Umstand, dass sich wer nicht an Vorschriften hält, gibt einem anderen keinerlei Recht, es eben sowenig zu tun. Da braucht man gar nicht darüber zu diskutieren, dass/ob AG diese Frauen anders behandeln darf als die Männer dort usw.
Wieso hat er Recht? Kurze Männerhosen sind nun mal eindeutig dem Freizeitbereich zuzuordnen, Miniröcke nicht.
wirdwerden
Zitat:Kurze Männerhosen sind nun mal eindeutig dem Freizeitbereich zuzuordnen, Miniröcke nicht.
Mag ja sein.
Aber ob das als "sachlicher Grund" im Sinne der BAG-Rechtsprechung ausreicht, halte ich für fraglich.
Die Argumente des Arbeitgebers, Frauen dürften schließlich Röcke tragen - Männer im Dienst nicht; oder: "Das Bild des Piloten der Lufthansa mit Mütze sei historisch gewachsen", zogen vor dem BAG nicht. Eine unterschiedliche "Mützen"-Regelung sei nicht gerechtfertigt.
Quelle: Wolfgang Büser aus http://www.iww.de/quellenmaterial/id/173654
Mensch, da ging es um ein Käppi, nicht um mehr. Hier geht es darum, Freizeitklamotten zu tragen. Wenn der Auftraggeber das nicht will, dann will er halt nicht. Da hat ja nicht mal der Arbeitgeber Einfluss drauf.
wirdwerden
Und nochmal meine Frage an den TS, wie genau sieht denn der Dresscode aus?
Es macht meines Erachtens reichlich wenig Sinn über etwas zu diskutieren, dass hier kein Mensch kennt.
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