Jobangebot mit Firmenwagen

16. Mai 2017 Thema abonnieren
 Von 
pleibu
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Jobangebot mit Firmenwagen

Einen schönen guten Abend,

ich habe ein Jobangebot mit Firmenwagen (Ford Focus oder Ähnliches). Die Stelle ist bis 31.12.2018 befristet, der einfache Arbeitsweg 90 km und die beruflichen Wege ca. 2-mal die Woche innerhalb der Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt & Thüringen.
Privat habe ich 2 Kinder und eine Frau. Aus Platzgründen fahren wir einen Audi A6 Avant. Den möchte ich eigentlich auch behalten, da einerseits die Stelle befristet ist, andererseits wir in den Focus eh nicht alles für die Urlaubsreisen hineinbekommen.
Muss ich bei der Vertragsverhandlung etwas beachten? Die Firma meinte bereits, dass hohe steuerliche Belastungen (durch die 1%-Regelung) auf mich zukommen. Kann ich das umgehen oder bekomme ich das durch die Steuererklärung wieder?
Vielen Dank für die Antwort.

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47655 Beiträge, 16843x hilfreich)

Zitat:
Die Firma meinte bereits, dass hohe steuerliche Belastungen (durch die 1%-Regelung) auf mich zukommen.


Das ist richtig, jedoch sollte man bedenken, dass die Nutzung des Privat-PKW für die Fahrten auch nicht günstig ist. Ein Arbeitsweg von 90km einfache Strecke verursacht also in jedem Fall hohe Belastungen.

Zitat:
Kann ich das umgehen oder bekomme ich das durch die Steuererklärung wieder?


Du kannst das nicht umgehen und bekommst das auch nur zum Teil über die Steuererklärung wieder.

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#2
 Von 
pleibu
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Was meinst Du mit zum Teil? Wie, warum & was kann man in der Steuererklärung geltend machen?

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47655 Beiträge, 16843x hilfreich)

Du musst auf der einen Seite 1% zzgl. 0,03% pro Entfernungskilometer versteuern. Das sind immerhin 3,7% des Bruttolistenpreises. Bei einem Auto, das z.B. 20.000€ kostet müssen also 740€/Monat versteuert werden. Bei einem teureren Auto entsprechend mehr.

Auf der anderen Seite kann die Entfernungspauschale geltend gemacht werden. Darüber können ca. 500€ monatlich als Werbungskosten geltend gemacht werden.

Außerdem kannst Du den Firmenwagen auch für weitere Fahrten kostenlos nutzen. Jedenfalls solltest Du darauf achten, dass die private Nutzung nicht eingeschränkt ist.

Dem müssen dann die Kosten gegenübergestellt werden für den Fall der Nutzung eines Privat-PKW für all diese Fahrten. Wenn man den bisherigen Privat-PKW abschaffen kann, dann wäre der Firmenwagen in jedem Fall günstiger.

1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
pleibu
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Ah, o.k. Vielen Dank. Dass ich die Entfernungspauschale geltend machen kann, war mir nicht klar. Da der Arbeitgeber ja die Kosten trägt, war mir das nicht bewusst. Aber jetzt verstehe ich es - durch die 1%-Regel geht das ja wieder auf mich über...
Ein Bekannter hat mir zu einem Fahrtenbuch geraten. Er denkt, dass ich dann nur einen Bruchteil der Belastung habe, insbesondere weil ich größere Privatfahrten ja eh mit dem eigenen Auto (das familientauglicher ist) mache. Stimmt das so und kann man das einfach so verlangen? Oder gibt sowas der AG vor?

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47655 Beiträge, 16843x hilfreich)

Zitat:
Stimmt das so und kann man das einfach so verlangen?


Kann man machen. Bei alleine 40.000km/Jahr Privatfahrten nur für den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das sinnvoll ist.

Zitat:
insbesondere weil ich größere Privatfahrten ja eh mit dem eigenen Auto (das familientauglicher ist) mache


Da bestehen sicher Optimierungsmöglichkeiten. Man sollte dabei bedenken, dass man bei Nutzung des Firmenwagens keine Kosten hat. Und so klein ist ein Ford Focus nun auch nicht, dass man ihn mit einer 4-köpfigen Familie nicht nutzen könnte, außer vielleicht wenn man viel Gepäck dabei hat.

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
pleibu
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Alles klar. Du hast mir sehr geholfen und mich in meinen Überlegungen weitergebracht - vielen Dank dafür.

Zitat (von hh):
Bei alleine 40.000km/Jahr Privatfahrten nur für den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das sinnvoll ist.

Zum Weg zwischen Wohnung & Arbeitsstätte habe ich gestern gelesen, dass der nicht als Privatfahrt im Rahmen einer Dienstwagennutzun zählt (BFH, Urteil vom 6. Oktober 2011, Az. VI R 56/10 ). Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste ich so durch das Fahrtenbuch auch nur die anderen tatsächlichen Privatfahrten prozentual als geldwerten Vorteil versteuern. Also prozentual auf die real entstandenen Kosten... Bsp: 40.000km/Jahr Arbeitsweg sowie 25.000km/Jahr berufliche Fahrten und 15.000km/Jahr für private Wege --> macht eine Privatnutzung von 18,75%. Und dann 18,75% der tatsächlichen Kosten (Sprit, Steuer, Versicherung, Abschreibung, Reperatur etc.) wäre dann wohl mein geldwerter Vorteil. Hoffe ich...
Ich werde das mit der Entfernungspauschale noch mal gegenüberstellen und gucken, wie der Unterschied zum Fahrtenbuch ist. Vielleicht kann ich mir den Aufwand des Fahrtenbuches ja dadurch sparen.
Vielen Dank noch mal für Deine Ideen.
Gruß

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47655 Beiträge, 16843x hilfreich)

Zitat:
Bsp: 40.000km/Jahr Arbeitsweg sowie 25.000km/Jahr berufliche Fahrten und 15.000km/Jahr für private Wege --> macht eine Privatnutzung von 18,75%. Und dann 18,75% der tatsächlichen Kosten (Sprit, Steuer, Versicherung, Abschreibung, Reperatur etc.) wäre dann wohl mein geldwerter Vorteil.


Wir sprechen hier über den Vergleich zur gesamten pauschalen Versteuerung einschl. des Arbeitsweges, die ja 3,7% des Bruttolistenpreises betragen würde. Dann zählen die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte natürlich mit und Du müsstest 68,75%der Kosten versteuern.

Pauschale Versteuerung wären 740€/Monat, also 8.880€/Jahr

Machen wir mal eine grob überschlägige Berechnung bei 80.000km/Jahr
AfA: 3.333€
Diesel: 6.000€
Versicherung: 1.000€
Inspektion: 2.000€
Reifen: 500€

Summe 12.833€, davon 68,75% sind 8.822€

Könnte also knapp werden und so gerade an der Grenze liegen. Wenn es dann noch Reparaturen gibt, kippt das Ganze aber zu Lasten des Fahrtenbuches.

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