Ist das jetzt üblich? Thema Probearbeiten

22. August 2013 Thema abonnieren
 Von 
Violetta76
Status:
Schüler
(178 Beiträge, 142x hilfreich)
Ist das jetzt üblich? Thema Probearbeiten

Ich hatte letzte Woche ein Vorstellungsgespräch. Dem voran ging ein sehr langes intensives Telefonat mit der Personalleiterin, die an einem anderen Standort sitzt. Am Ende des Telefonats vereinbarten wir ein Vorstellungsgespräch für den nächsten Tag und sie sagte mir, dass ich ihr ok hätte. Der Job soll am 1.9. beginnen.

Ich muss dazu sagen, ich habe keinerlei Erfahrungen auf dem Gebiet. Ist aber kein Problem, man wolle mich einarbeiten.

Am nächsten Tag nahm ich das Vorstellungsgespräch mit der Büroleiterin wahr. Es verlief sehr gut, Konditionen sind ok. Man fragte mich, ob ich Probearbeiten würde, ich sagte ja. Wir vereinbarten ein Probearbeiten für diese Woche Montag-Mittwoch. Danach wolle man weitersehen. Am Dienstag sollte ich mich auch noch mit dem Chef unterhalten.

So nun habe ich diese Woche von Montag-Mittwoch Probe gearbeitet. Jeden Tag von 8-17 Uhr mit 1 Stunde Mittag. Also das volle Programm. Man hat auch penibel darauf geachtet, dass ich die vollen 8 Stunden jeden Tag arbeite. Gemacht habe ich Hilfsarbeiten (Papiere abheften, Briefe öffnen, Post einscannen, Postausgang bearbeiten (wieder scannen, eintüten, frankieren), am 3. Tag auch mal ein paar Schreiben machen, halt Hilfsarbeiten). Das Gespräch mit dem Chef am Dienstag fand nicht statt, ich hab ihn vielleicht 5 Minuten gesehen. Da Chef nur einmal die Woche an dem Standort ist, konnte das Gespräch auch nicht Montag oder Mittwoch geführt werden.

So nun kam der letzte Tag. Man sagte mir dann, sie waren sehr zufrieden mit meiner Arbeit, aber man hätte noch 2 Vorstellungsgespräche. Die Damen hätten aber auch keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet. Man könne die jetzt nicht mehr absagen (warum nicht? wenn ich mich entschieden habe, sage ich, hab mich entschieden und fertig). Die Gespräche finden nächsten Dienstag und Mittwoch statt, man würde sich Donnerstag melden.

Ist die Vorgehensweise jetzt neu? Ich kenne es so, dass man die Leute zum Vorstellungsgespräch einlädt, dann jemanden (1 oder vielleicht 2) zum Probearbeiten einlädt und dann entscheidet wen man nimmt.

Ich hab den Eindruck, dass die einen Dummbattel brauchten, denn die haben dort Urlaubsengpässe und da kam ich genau richtig. Aber dann 3 Tage á 8 Stunden ist ein bisschen heavy.

Ich hab den Job unter "Erfahrung" abgehakt und werde in Zukunft höchstens noch 1/2 Tag Probearbeiten machen. Danach ja oder nein. Denn ehrlich? Ich komme mir verarscht vor.

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-- Editiert Violetta76 am 22.08.2013 15:31

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13 Antworten
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#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38331 Beiträge, 13980x hilfreich)

Wie der Arbeitgeber zu einer Entscheidung für wen auch immer kommt, das ist seine Angelegenheit.

wirdwerden

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#2
 Von 
Line
Status:
Schüler
(421 Beiträge, 153x hilfreich)

Auch wenn der Arbeitgeber natürlich das Recht hat, sich so viele Leute wann er will anzuschauen, finde ich das Vorgehen doch neutral ausgedrückt bemerkenswert.
Wenn ich eine Position zu besetzen habe und einen geeigneten Kandidaten gefunden habe, warum soll ich dann nicht anderen Bewerbern absagen? Das kostet schließlich nicht nur meine, sondern auch deren Zeit.
Also an Deiner Stelle würde ich es auch als Erfahrung sehen und mal abwarten, was noch passiert.
An sich würde ich aber drei volle Tage nicht als zu viel ansehen, gerade wenn es um Stellen geht, wo keine Erfahrung vorrausgesetzt wird. Vielleicht hat das Unternehmen ja schlechte Erfahrungen (Pünktlichkeit etc.) gemacht und möchte möglichst sicher gehen.

Liebe Grüße und viel Glück

Line

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#3
 Von 
TF1970
Status:
Lehrling
(1167 Beiträge, 314x hilfreich)

quote:
Vielleicht hat das Unternehmen ja schlechte Erfahrungen (Pünktlichkeit etc.) gemacht und möchte möglichst sicher gehen.


Dann hätte man ja noch die Probezeit....

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#4
 Von 
guest-12327.11.2017 09:42:06
Status:
Schüler
(479 Beiträge, 64x hilfreich)

Der Arbeitgeber kann die Leistungsfähigkeit besser einschätzen: auch Kopiere und eintüten bedarf eines Geschickes.

Wir hatten hier schon so einige "zeitarbeitsfirmakandidaten" , die mit "besten Zeugnissen" ankamen und bereits nach 1. WEoche gehen mussten. Dabei wird in dieser einer Woche soviel mist gebaut, dass man danach zu dritt und mehrere Monate alles ausbügeln darf.

Ich wäre froh, wenn unser Arbeitgeber nicht ständig quereinsteiger von der zeitfirma für wahnsinnsgeld holen würde, sondern die Leute erst mal testen würde, unsre Meinung erfragen und danch entscheiden.

Es gibt schon manche Kandidaten hier, die in stinkend ungepflegten Kleidung röpsend nur vor der arbeit abhalten, anstatt zu helfen.

Dem Arbeitgeber ist so was leider egal - er hat ja für Abhilfe gesortgt....

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"Gerechtigkeit nur Traumwunsch?"

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#5
 Von 
Ihr neuer
Status:
Praktikant
(683 Beiträge, 250x hilfreich)

Wenn du die Firma ärgern willst kannst du sie ja drauf hinweisen das deine Arbeitstage beazhlt werden müssen. Ich gehe mal davon aus das du ansonsten arbeitslos bist. Von dem Geld hättest du wahrscheinlich nichts, aber eine Meldung bei der Arbeitsagentur wäre mir das schon wert.
So etwas ähnliches hatte ein Postzusteller mal hier in meiner Stadt durchgezogen, übere mehrere Wochen. Die wollten ca. 20 Leute eingearbeitet haben, und das Ganze auch noch von der Agentur bezahlt haben. Nachdem diese Masche innerhalb von zwei Jahren dreimal durchgezogen haben, hatte die Agentur die Nase voll und hat alle Förderungen für diese Firma gestrichen. In der ganzen Zeit wurden zwar auch ein paar Mitarbeiter eingestellt, dafür aber Zeitverträge nicht verlängert. Also hatten die immer die gleiche Anzahl an mitarbeiter.

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#6
 Von 
guest-12323.03.2023 16:58:08
Status:
Schüler
(200 Beiträge, 129x hilfreich)

vlt wollte man dir auch einfach nicht sagen, dass man sich die anderen Bewerber noch ansehen möchte und erst dann entscheidet, ist doch auch deren recht.

als AG kann man doch alle bewerber vergleichen die in die nähere auswahl kommen, den nehmen der zu erst kam und die arbeit gut gemacht hat, ist ja nicht immer das schlauste

vielleicht sind die die nach dir kommen ja auch noch besser...ich finde daran nichts verwerfliches

wie würdest du dich fühlen, wenn nach einem guten Telefongespräch zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wirst und dieses plötzlich abgesagt wird?

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-- Editiert schnuckie_12 am 23.08.2013 08:48

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#7
 Von 
Violetta76
Status:
Schüler
(178 Beiträge, 142x hilfreich)

Ich habe auch schon überlegt, bei einer Absage denen die Zeit und die Kosten (Fahrtkosten) in Rechnung zu stellen (über 200,00 €). Da ich kein H4 beziehe und im August auch noch nicht arbeitslos bin, habe ich was von dem Geld.

Bei meinem Vermittlergespräch am 12.9. werde ich meiner Vermittlerin auch sagen, wie es gelaufen ist. Aber die interessiert das nicht, Hauptsache, ein Arbeitsloser weniger.

Natürlich ist es legitim mehrere Bewerber zu testen. Und so wie die Kollegin es sagte, werden auch noch beide Bewerber Probearbeiten. Naja noch 6 Tage eine kostenlose Hilfskraft mehr. Aber es hätte doch 1 Tag genügt. Zumal ich ja jeden Tag das gleiche gemacht habe (bis auf die 3 Briefe am 3. Tag, aber wie man einen Brief schreibt, weiß ich).

Die eine Bewerberin die noch kommt, war Dienstag schonmal da. Sie war so um die 50, mies gelaunt, die Kollegin sagte, ziemlich arrogant. Um 17 Uhr hatte sie den Termin. Um 17:02 Uhr stand sie am Tresen und meinte, ob der Chef denn bald käme, sie hätte keine Zeit. Als meine Kollegin erwiderte, sie möge noch bitte 5 Minuten warten, der Chef wäre gerade im Gespräch, meinte sie, er solle sie anrufen, sie geht jetzt. Weg war sie. Die ist die Kandidatin, die nächsten Dienstag kommt. Ich hätte ihr gesagt, sie hatten die Gelegenheit sich vorzustellen, sind aber lieber gegangen, hätte eine Meldung an die Agentur gemacht und das wäre es gewesen. Aber ich denke, da sie über 50 ist, bekommt er ne schöne Förderung für sie.

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#8
 Von 
Violetta76
Status:
Schüler
(178 Beiträge, 142x hilfreich)

Also Update: Ich war denen noch nicht einmal eine Absage wert. Die Stelle ist besetzt, eine Absage habe ich nicht erhalten. Besser gesagt, ich habe nie wieder etwas von denen gehört. So ist das heute.

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#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38331 Beiträge, 13980x hilfreich)

Bist Du vielleicht mal auf die Idee gekommen, dass noch keine Absage da ist, weil man erst einmal schauen will, wie sich die "1. Wahl" hält, und gegebenenfalls auf Dich zurückgreifen will?

Außerdem, bist Du in Kostenrechnung so fit, dass Du weißt, wie viel Umsatz so ein Probearbeiter einbringt, einschließlich Einführung, Arbeitsplatzbereitstellung, u.s.w.? Probearbeit über kurze Zeiten, das ist immer ein Verlustgeschäft.

wirdwerden

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#10
 Von 
amako
Status:
Student
(2566 Beiträge, 1412x hilfreich)

Hallo,
///Probearbeit über kurze Zeiten, das ist immer ein Verlustgeschäft.///
Das kommt darauf an, was der Proband zu tun bekommt. Handelt es sich wie beschrieben weitestgehend um Hilfstätigkeiten, lohnt ein dreitägiger Einsatz schon, wenn mein Firmengelände mal so richtig schön gefegt werden soll, suche ich mir einen probearbeitenden Hausmeister, das spart den Arbeitslohn fürs Fegen.
Gruß
Andreas

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"Wer schlau ist, kann sich dumm stellen, anders rum geht es nicht!"

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#11
 Von 
Violetta76
Status:
Schüler
(178 Beiträge, 142x hilfreich)

Richtig Andreas. Ich habe schön der Empfangsdame alle Arbeiten abgenommen, zu denen sie sonst nie gekommen wäre (so ihre eigene Aussage). Sie war auch sehr glücklich darüber. Sie hätte mich auch eingestellt. Nur leider, so ihre eigenen Worte, fragt sie niemand.

@wirdwerden Nach den Aussagen der Büroleiterin dauert die Einarbeitung 2 Jahre (weil ja alle beim Punkt null anfangen). Also 2 Jahre hält keiner eine Bewerbung in der Hinterhand.

Ich finde die Vorgehensweise einfach nur mies. Aber wie gesagt, es war mir eine Lehre.

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#12
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38331 Beiträge, 13980x hilfreich)

Aber man weiß doch etwa nach 3 Monaten, ob es klappt. Wirklich, glaub es mir mal.

wirdwerden

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0x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
Violetta76
Status:
Schüler
(178 Beiträge, 142x hilfreich)

Na da setze ich jetzt mal meine Hoffnung in dich. 6 Monate wären auch ok, aber 2 Jahre nicht.

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