Gutes Arbeitszeugnis???

21. November 2016 Thema abonnieren
 Von 
chd
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 3x hilfreich)
Gutes Arbeitszeugnis???

Hallo,

ich habe letzte Woche ein Arbeitszeugnis erhalten, und bin mir mit der Auswertung sehr unsicher. Enthalten sind die folgenden Sätze.


- Frau Musterann widmet sich mit großem Interesse ihrer Umschulung und den Aufgaben und Tätigkeiten ihres Berufes.

- Dank ihrer raschen Auffassungsgabe und ihres sehr großen Fleißes, hat sie sich sehr gute berufliche Kenntnisse und gute Fertigkeiten angeeignet.

- Die ihr gestellten Aufgaben erledigt sie sorgfältig, zuverlässig und verantwortugsbewust.

- Die Führung und das Verhalten von Frau Mustermann gegenüber den Ausbildern, unseren Mitarbeitern und den anderen Schülern sind vorbildlich.

- Die Ihr übertragenen Aufgaben erledigt Frau Mustermann stets zu unserer vollsten Zufriedenheit und entspricht unseren Erwartungen.


Mich würde jetzt interessieren wie die Sätze im einzelnen zu bewerten sind (in Schulnoten). Vor allem der letzte Satz verwirrt mich, diese deute ich als Note 1 bis 4.

LG

Dani

-- Editier von chd am 21.11.2016 17:49

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18 Antworten
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#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17470 Beiträge, 6501x hilfreich)

Das siehst du vollkommen richtig. Nach der üblichen Konvention bei Zeugnisformulierungen heißt 'stets zu unserer vollsten Zufriedenheit' in der Tat nichts weniger als super, während dieses 'Stets, Immer' (und wie dies Aussagen sonst noch gesteigert werden) in sämtlichen anderen Kategorien fehlt, was auf 'so lala' deutet, also: ausreichend; 'entspricht unseren Erwartungen' spricht auch nicht von Begeisterung.

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#2
 Von 
chd
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 3x hilfreich)

Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort! Mich würden allerdings noch weitere Meinungen interessieren.

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#3
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Ich bin unsicher, ob hier nicht jemand das Zeugnis verfasst hat, der das eigentlich nie macht und keine Ahnung hat.
Der Satz ist so holprig:
"Die Ihr übertragenen Aufgaben erledigt Frau Mustermann stets zu unserer vollsten Zufriedenheit und entspricht unseren Erwartungen."
Ich glaube aber nicht, dass das Absicht ist, sondern eher Unkenntnis.
Ich würde mal nachfragen. Das Zeugnis ist nicht gut, nicht schlecht. Mir scheint, da war jemand am Werk, der es gut meinte und aber selbst nicht so recht weiß, wie das mit den Zeugnissen ist.
So grundsätzlich scheint mir das Zeugnis schon wohlwollend und gut. Nur eben verfasst von jemandem, der es nicht so kann.
Bis auf: Die ihr gestellten Aufgaben erledigt sie sorgfältig, zuverlässig und verantwortugsbewust.
find ich auch alles andere gut. Daher würde ich da echt nachfragen, ich glaube, man wollte ein gutes Zeugnis ausstellen, und wusste nur nicht wie.


-- Editiert von Yogi1 am 22.11.2016 02:49

-- Editiert von Yogi1 am 22.11.2016 02:56

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#4
 Von 
CAM
Status:
Lehrling
(1242 Beiträge, 322x hilfreich)

Zitat (von chd):
Mich würde jetzt interessieren wie die Sätze im einzelnen zu bewerten sind


Das fuehrt zu nix! Ein Arbeitszeugnis kann immer nur in seiner Gesamtheit serioes beurteilt werden. Das ist aehnlich einer Suppe, deren Geschmack man ja auch nicht beurteilen kann, wenn man lediglich die verwendeten Zutaten probiert, nicht aber auch die fertig gekochte Suppe.

Wenn du wirklich unsere Meinung zum Zeugnis wissen moechtest, dann stelle bitte das vollstaendige Zeugnis in anonymisierter Form hier rein. Dazu gehoeren auch die Taetigkeitsbeschreibungen und die Dauer des Arbeitsverhaeltnisses. Ebenso kann das genaue Datum der Beendigung des Arbeitsverhaeltnis von erheblicher Bedeutung sein.

Ohne das absolut vollstaendige Zeugnis zu kennen, kann man hingegen nur Kaffeesatzleserei betreiben.

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#5
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16555 Beiträge, 9319x hilfreich)

Zitat:
" Mir scheint, da war jemand am Werk, der es gut meinte und aber selbst nicht so recht weiß, wie das mit den Zeugnissen ist. "

Man muss berücksichtigen, dass es hier nicht um das Arbeitszeugnis einer langjährigen Mitarbeiterin handelt.
Es geht um jemanden, der eine Umschulung macht, welche anscheinend noch nicht mal beendet ist.
Viele Standardsätze, die man bei einem langjährigen Mitarbeiter (mit abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung) bringen würde und man als Leser auch erwarten würde, passen einfach nicht. (Zur Qualität des selbständigen Arbeitens kann man halt nix schreiben, wenn eine Umschülerin noch gar nicht so weit ausgebildet ist, dass sie selbständig arbeiten kann.)
Bei jemandem, der noch in der Lernphase (= Umschulung) ist, kann man halt auch noch nicht viel mehr sagen, als das was da steht. Außerdem richtet sich die erwartbare Ausführlichkeit eines Zeugnisses ja auch etwas nach der Länge der Betriebszugehörigkeit. Wer erst kurz im Betrieb ist, kann kein episch langes Zeugnis erwarten.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#6
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

Mittlerweile ist es eigentlich fast schon wichtiger WIE unterschrieben wurde als das was inhaltlich im Zeugnis steht.

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#7
 Von 
Osmos
Status:
Lehrling
(1746 Beiträge, 618x hilfreich)

Das Zeugnis ist in der Tat etwas ungelenk formuliert. Ich lese aus den zitierten Sätzen den Versuch einer guten bis sehr guten Beurteilung:

- "mit großem Interesse"
- "sehr gute berufliche Kenntnisse und gute Fertigkeiten"
- "vorbildlich"
- "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit"

Ohne Kenntnis des Hintergrundes (wer hat das geschrieben - jedenfalls kein Personal-Profi) und des vollständigen Textes bleibt es jedoch bei Mutmaßungen.

Signatur:

Meine persönliche Meinung

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#8
 Von 
chd
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 3x hilfreich)

Vielen dank für die Zahlreichen Beiträge!

Da diese "Maßnahme" bald endet, habe ich mir das Zeugnis für meine Bewerbungsschreiben ausstellen lassen.

Unter dem angegebenen Text steht nur noch, dass dieses Zeugnis auf meinen Wunsch ausgestellt wurde, sowie Ort, Datum und Unterschrift vom Chef.

Über dem Text steht nur:

Frau ..., geboren am ..., absolvierte seit ... ihre Umschulung zur ... in unserem Unternehmen.

Dann noch kurz (als Tabellenform) was vermittelt wurde.


Mehr ist es dann leider wirklich nicht. Daher vermute ich mal, dass der Text aus meinem ersten Post ausschlaggebend ist.

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#9
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16555 Beiträge, 9319x hilfreich)

Zitat:
Mehr ist es dann leider wirklich nicht.

Wie gesagt: Je länger die Betriebszugehörigkeit, desto mehr Ausführlichkeit kann man erwarten. Hier wird man ein kurz gefasstes Zeugnis hinnehmen müssen.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

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#10
 Von 
Osmos
Status:
Lehrling
(1746 Beiträge, 618x hilfreich)

Ja dann bleibt es bei meiner obigen Einschätzung, daß es sich um ein gutes bis sehr gutes Zeugnis handelt. Ich würde das jedenfalls - wenn es auf meinem Schreibtisch landet - so interpretieren und wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Signatur:

Meine persönliche Meinung

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#11
 Von 
CAM
Status:
Lehrling
(1242 Beiträge, 322x hilfreich)

Zitat (von chd):
Unter dem angegebenen Text steht nur noch, dass dieses Zeugnis auf meinen Wunsch ausgestellt wurde, sowie Ort, Datum und Unterschrift vom Chef.


Nicht einmal eine Dankesfloskel? Das waere dann aber ziemlich schlecht.

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#12
 Von 
-Laie-
Status:
Weiser
(17027 Beiträge, 5900x hilfreich)

WIE hat der Chef denn unterschrieben? Die Unterschrift evtl. etwas zu tief gerutscht?

0x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16555 Beiträge, 9319x hilfreich)

Zitat:
Nicht einmal eine Dankesfloskel? Das waere dann aber ziemlich schlecht.

Warum sollte man einer Umschülerin eine Dankesfloskel zukommen lassen? Bei einem langjährigen Arbeitnehmer dankt man für die geleistete Arbeit. Ein Umschüler leistet keine Arbeit sondern wird geschult.

Signatur:

Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB.

0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Wie ist denn Dein Verhältnis zu den Leuten da?
So grundsätzlich finde ich das unter den Umständen schon ein gutes Zeugnis. Ich habe bei meinem letzten Arbeitgeber einfach freundlich angefragt, ob er das Zeugnis ein wenig umformulieren könnte, wenn es ein gutes Zeugnis sein sollte. Hat er gemacht.

Zitat:
Die Ihr übertragenen Aufgaben erledigt Frau Mustermann stets zu unserer vollsten Zufriedenheit und entspricht unseren Erwartungen.

Es würde ja schon langen, wenn man bei dem Satz den Teil ab und weglassen würde. Denn das ist wirklich sehr widersprüchlich. Der Rest liest sich für mich gut.
Andererseits, Profis erkennen sicher auch, wenn ein Zeugnis von einem Nicht-Profi geschrieben wurde. Daher, ob das jetzt mal wirklich so wild ist? Stehen ja auch gute Sachen drin und dass ein Arbeitszeugnis so ausschlagendgebend ist bei der Jobsuche, glaube ich auch nicht.
Aber bei nem guten Draht zu denen, würde ich fragen, ob man diesen SAtz ändern könnte.
Zumal, ich kann mir nicht helfen, aber ich find den Satz ganz schlechtes Deutsch. Zwar korrekt, aber nicht so wirklich gut formuliert.

-- Editiert von Yogi1 am 24.11.2016 02:58

0x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
chd
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 3x hilfreich)

Ich habe Ende letzter Woche nochmal mit meinem Vorgesetzten gesprochen, er hat das Zeugnis nicht geschrieben, sondern nur die "Noten" (Bewertung) weitergeleitet. Es soll sich eigentlich um eine "gutes" bis "sehr gutes" Arbeitszeugnis handeln. Ich sollte jetzt mal die "unpassenden" Passagen markieren und "verbesserungsvorschläge" (was die Formulierung betrifft) machen.

Vielleicht könnt ihr mir jetzt nochmal helfen, wie und wo z.B. noch ein "stets" eingefügt werden könnte.

Wie könnte man den Satz "Die ihr gestellten Aufgaben erledigt sie sorgfältig, zuverlässig und verantwortugsbewust." noch verbessern?

Und meint ihr, es genügt, wenn man den Teil "...und entspricht unseren Erwartungen." einfach nur weg lässt? Oder sollte man das auch umformulieren?

Wenn ich jetzt einmal die Chance bekomme dies ändern zu lassen, dass will ich es auch "perfekt" haben.

Für weitere Tipps wäre ich sehr dankbar!!!

0x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8072x hilfreich)

Ganz ehrlich, das Zeugnis ist wirklich richtig gut für ein Umschulungszeugnis. Mehr wird schnell lächerlich oder unglaubwürdig. Es war eine Umschulung, kein Arbeitsverhältnis.

Was genau an Ihrer Arbeit finden Sie so überzeugend, dass Sie ein Zeugnis für eine "perfekte" Umschülerin erwarten? Dass der Arbeitgeber in Regress genommen werden kann vom nächsten Arbeitgeber, wenn er hier falsche Angaben macht, das wissen Sie?
Er muss ein wahrheitsgemäßes Zeugnis ausstellen.

Die Rechtschreibfehler, die Sie hier widergeben, die stehen aber so nicht im Zeugnis? Das wäre tatsächlich ein Grund zur Beschwerde. :sweat:

-- Editiert von altona01 am 29.11.2016 23:00

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
chd
Status:
Frischling
(9 Beiträge, 3x hilfreich)

Die Schreibfehler werden natürlich nicht berücksichtigt. Diese entstehen meistens beim Schreiben mit dem Smartphone...

0x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
Yogi1
Status:
Student
(2030 Beiträge, 934x hilfreich)

Zu viel ändern lassen würde ich nicht. Wie Altona schreibt, es wird schnell unglaubwürdig, wenn Du da jetzt in jeden Satz noch ein stets nachschieben lässt.

Wär das mein Zeugnis, würde ich es so lassen und lediglich darum bitten, in diesem einen Satz den Teil ab "Zufriedenheit" einfach wegzulassen.

Und wenn Dir dran liegt: bei dem "erledigt sie sorgfältig, zuverlässig...." wär vielleicht ein "immer" oder "sehr" auch nicht unbedingt zu auffällig und würde das noch aufwerten.

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