Frührentnerin wird belästigt Kinderlärm

17. November 2013 Thema abonnieren
 Von 
guest-12325.11.2013 19:07:29
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 2x hilfreich)
Frührentnerin wird belästigt Kinderlärm

Folgender Fall:

Ich bin eine kinderlose Frührentnerin, psychisch- und gehbehindert. Vor 6 Monaten musste ich zwangsweise in eine andere Wohnung ziehen - meine jetzige Mietwohnung.

Ich habe eine Sperre im Ärgerausdruck und emotionalen Ausdruck, ich "schlucke" alles herunter - die schizoide bzw. schizotypische PS und Borderline. Da ich diesen Ärger nicht mündlich mitteilen kann, misshandle ich mich selber oder ich teile alles schriftlich mit, wenn es denn möglich ist. Man kann sich vorstellen, was das heißt, auf Arbeitsstellen, Vereinen, Mietshaus, Freundeskreis, Privatleben....viel Hohn und Spott, Verachtung...

So nun zum Problem. Meine Mietnachbarin ist eine Ausländerin mit Kleinkind, alleinerziehend bzw. ab und zu ist ihr Lebensgefährte in der Wohnung. Sie spricht schlecht deutsch. Ihr Kind und sie selber belästigen mich. Aufgrund meiner Sperre kann ich dies mündlich nicht mitteilen. Sie haben es schon gemerkt...und ärgern mich immer weiter...Die übrigen Mietnachbarn gehen auf Distanz zu mir.

Die Mietnachbarn wissen von mir meinen Namen wo ich vorher gewohnt habe und das ich Rente bekomme. Ich möchte Ihnen nicht mitteilen, daß ich diese Sperre habe, den sie haben ja keine Schweigepflicht und können das überall herumerzählen. Dann kommen weitere Personen auf die Idee, mal zu testen.... und dann misshandle ich mich wieder. Es ist ein besch... leeres Leben! Man kommt nicht nur rüber wie ein Mensch ohne Pep, Schwung, Elan und Lebensenergie-/kraft und -freude...man fühlt sich auch so...

Folgendes Schreiben wollte ich ihr in den Briefkasten werfen:
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Belästigungen
Guten Tag Fr....,
wie Sie wissen, bin ich gesundheitsbedingte EU-Rentnerin und benötige viel Ruhe. Laut Hausordnung.....
Daher möchte ich Sie bitten, darauf zu achten, daß Sie, die Personen und Kinder die sich in Ihrer Wohnung aufhalten:
- nicht gegen meine Wohneingangsstüre klopfen
- nicht Ihre Wohneingangstüre zuknallen
- keine Gegenstände ständig von innen gegen Ihre Wohneingangstüre knallen lassen - Lärmbelästigung durch Schallwirkung im Treppenhaus (Haus BJ 1951)
- nicht ins Treppenhaus brüllen
- Ihre Wohneingangstüre nicht offen stehen lassen bei lärmenden Kinder
- nicht mit Gegenständen/Geräten (Bodenwischer, Schrubber, Besen) gegen meine Wohneingangstüre poltern
- nicht die Reinigung des Hausflurs innerhalb der Ruhezeiten vorzunehmen.
Danke für Ihr Verständnis und Einsicht.
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Welche aufgezählten Punkte muß die Mietnachbarin einhalten?


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Ärgert der Nachbar?

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11 Antworten
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#1
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16544 Beiträge, 9312x hilfreich)


Dir gegenüber müssen die Mietnachbarn eigentlich gar nichts.
Du kannst nur bitten.

Die Einhaltung der Hausordnung einfordern (mit Konsequenzen bei Weigerung) kann eigentlich nur der Vermieter.

Einerseits sollten die von dir genannten Punkte für rücksichtsvolle Menschen selbstverständlich sein.

Andererseits sind Kinder involviert. Kinder genießen Narrenfreiheit. Gegen Störungen durch Kinder kann man praktisch kaum etwas machen.

Außerdem handelt es sich um einen Altbau. Und dann auch noch aus der Zeit kurz nach dem Krieg, wo Baumaterial knapp und teuer war, so dass an allen Ecken und Enden daran gespart wurde. Keine Häuser sind so hellhörig wie die aus den 50ern.
Wer in einen Altbau zieht muss auch mit der Hellhörigkeit eines Altbaus leben und kann keinen Schallschutz auf Neubauniveau verlangen, so der BGH.



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Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB ."

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#2
 Von 
Lolle
Status:
Bachelor
(3431 Beiträge, 1951x hilfreich)

Dir gegenüber müssen die Mietnachbarn eigentlich gar nichts.

Nein, das sehe ich nicht so - nicht nur Mieter haben Rechte auf Einhaltung der Hausordnung gegenüber ihrem Vermieter sondern jeder Mensch hat Abwehransprüche direkt gegen den "Lärmbelästiger" - und jeder Mensch hat unzumutbare, vermeidbare Lärmeinwirkungen auf seine Mitmenschen zu unterlassen - ggf per zivilrechtlicher Unterlassungsklage.
http://www.mietrechtslexikon.de/a1lexikon2/l1/laerm.htm
http://www.ra-kotz.de/nachbarlaerm.htm

Einige der aufgezählte Punkte fallen durchaus unter vermeidbaren Lärm. Wenn vernünftige Erwachsene Menschen das unter sich ausmachen können ohne den Vermieter als "Aufpasser" zu benötigen, dann finde ich das sehr begrüßenswert. Leider gibt es aber wenig vernünftige Erwachsene und zudem wird in Deutschland bei Kinderlärm von seiten der Gerichte/Richter i.d.R. den "Belästigten" eine überaus hohe Toleranzgrenze abverlangt. http://www.breiholdt-voscherau.de/aktuell/i03.html

Das K-Wort empfiehlt es sich deswegen erstmal völlig außen vor zu lassen. Allerdings kann man durchaus die zukünftige Unterlassung von vermeidbarem Lärm und Einhaltung der Hausordnung auch von seinen Mitmenschen/Mitmietern/Nachbarn im gleichen Haus verlangen. Da müssen auch keinerlei Hintergründe geschildert werden.


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""Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muss auch mit der Justiz rechnen." (Diete"

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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38476 Beiträge, 14009x hilfreich)

Die Masse von dem, was hier aufgezählt ist, das sind doch ganz normale Geräusche des täglichen Lebens, die in einem hellhörigen Haus nun mal (leider) auch die Nachbarn mitbekommen. Außerdem erschließt sich mir nicht, welche unerträglichen Geräusche vom Wischen eines Treppenhauses ausgehen.

Ganz sicher muss die TE nicht dulden, dass von außen gegen ihre Tür geklopft wird. Aber ansonsten sehe ich da eigentlich nichts, was über normales Miteinanderleben in so einem Haus hinaus geht.

Völlig unerheblich ist, dass die TE wohl besonders sensibel ist, einerlei aus welchem Grund. Dann muss sie sich eine Wohnung suchen, die ihren Bedürfnissen entspricht.

wirdwerden

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#4
 Von 
drkabo
Status:
Weiser
(16544 Beiträge, 9312x hilfreich)


quote:<hr size=1 noshade>Nein, das sehe ich nicht so - nicht nur Mieter haben Rechte auf Einhaltung der Hausordnung gegenüber ihrem Vermieter sondern jeder Mensch hat Abwehransprüche direkt gegen den "Lärmbelästiger" - und jeder Mensch hat unzumutbare, vermeidbare Lärmeinwirkungen auf seine Mitmenschen zu unterlassen - ggf per zivilrechtlicher Unterlassungsklage. <hr size=1 noshade>


Prinzipiell schon. Aber da müsste die Fragestellerin selbst die Unzumutbarkeit darlegen. Und nicht alles was nach der Hausordnung verboten ist, ist auch automatisch unzumutbar.
Der eigene, direkte Unterlassungsanspruch ist schwächer ausgeprägt und schwieriger durchzusetzen, als wenn der Vermieter einfach auf die Einhaltung der Hausordnung besteht. Außerdem würde ein zivilrechtliches Vorgehen der Fragestellerin gegen die Nachbarn erstmal das Geld der Fragestellerin kosten (Anwaltskosten). Da ist es doch allemal besser, den Vermieter mit ins Boot zu holen und den machen zu lassen.

quote:<hr size=1 noshade>Völlig unerheblich ist, dass die TE wohl besonders sensibel ist, einerlei aus welchem Grund. Dann muss sie sich eine Wohnung suchen, die ihren Bedürfnissen entspricht.
<hr size=1 noshade>

Das ist natürlich richtig. Die besondere Empfindlichkeit der Fragestellerin führt nicht dazu, dass sie mehr Rechte hat, als jeder andere Mieter auch. Aber auch nicht weniger.

Vielleicht wäre es geschickt, eine "normal-empfindliche" Person in die eigene Wohnung einzuladen, und um deren ehrliche, neutrale Meinung zur Intensität der Beeinträchtigung zu bitten. Wenn die meint, es bewege sich noch im üblichen Rahmen für ein Mehrfamilienhaus, dann wird man damit leben oder umziehen müssen.




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Für alle meine Beiträge gilt §675(2) BGB ."

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38476 Beiträge, 14009x hilfreich)

Wobei wir wieder beim Schallschutz in Häusern sind, die Anfang der 50er Jahre gebaut wurden. Ist nämlich gleich null. Und normale Wohngeräusche, die muss man nun mal dulden. Auch das Geräusch, welches ein Putztuch auf dem Boden im Treppenhaus verursacht.

wirdwerden

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#6
 Von 
guest-12325.11.2013 19:07:29
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 2x hilfreich)


nicht mit Gegenständen (Besen-Schrubber etc) gegen die Wohneingangstüre poltern:

das poltern ist nicht nur 1x oder 2x, zwischen 7x und 9x
und das alle 2 Wochen wann die Nachbarin mit putzen dran ist

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich mich meiner Nachbarin ausschließlich im Treppenhaus vorgestellt habe, sie also in ihrer Wohnung nicht aufgesucht habe.
Bei dieser Vorstellung im Treppenhaus war meine Betreuerin anwesend. Es fiel der Satz meiner Betreuerin zu mir: So, Frau ...,jetzt liegts an Ihnen...
(damit meinte sie, ob ich näheren Kontakt zu meinen Mietnachbarin wollte). Da ich mit dieser Situation völlig überfordert war, bedingt durch meine PS, habe ich schnell eine Ausrede erfunden. Inzwischen habe ich die Betreuerin meiner Wohnung verwiesen und habe nun eine andere.

Es sind noch weitere Mietprobleme aufgetreten, Lärmbelästigungen (Brummen,Vibrieren) (Polizei nicht zuständig und Ordnungsamt hat keine Geräte um diesen Schall zu messen) und ich bin mir sicher daß es aus der Nachbarwohnung kommt. Ringsherum wird täglich gestampft was das Zeug hält..

Man kann mit Hilfe eines Tongenerators Töne erzeugen, die Brummen und Vibrieren auslösen. Wie das funktioniert weiß ich nicht genau, ich habe es nur bei g**gle gelesen.
Die Nachbarin ist eine junge Frau mit vielen jungen Freunde. Ich bin mir sicher, daß diese Leute sich technisch sehr gut auskennen.

Meine alte Betreuerin hat damals mir schon gesagt, daß sie ebenso wie ich es gemerkt hat, daß ich hier nicht ganz willkommen bin und ich solle mir dringend Freunde suchen. Nun ja, jetzt bin ich trotz gehbehinderung in einen Turnverein gegangen. Altersdurchschnitt: 50+
Ob ich da wohl Freunde finde? Bin selber erst Anfang 40 und sehe aus wie 28!?

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#7
 Von 
guest-12325.11.2013 19:07:29
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 2x hilfreich)

Das Schreiben habe ich gestern eingeworfen.
Gestern abend wurden noch die Türen geknallt und lautstarke Telefonate geführt.
Heute ist Ruhe. Mal gespannt wie lange.

Heute war ich auch bei der Hausverwaltung und habe mich für eine neue Wohnung eintragen lassen.
Kostet mich wieder knapp 900 EUR Umzugskosten. Geld das ich eigentlich nicht habe.

Ein schönes Leben ist das! Ich werde immer wieder umziehen müssen, weil keine Freunde, die mir helfen, wenn ich Mietprobleme habe. Immer ausgelacht werden wegen Behinderung. Irgendwann ist das Geld aufgebraucht und dann...

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#8
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38476 Beiträge, 14009x hilfreich)

Vielleicht mal drauf gekommen, dass es auch an Dir liegen könnte? Wenn Du immer wieder die gleichen Probleme hast, einerlei, wo Du wohnst?

wirdwerden

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1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
guest-12323.03.2023 16:58:08
Status:
Schüler
(200 Beiträge, 129x hilfreich)

ich sehe das wie wirdwerden.

du fühlst dich sogar durch das Reinigen des Treppenhauses gestört...

Ich glaube ernsthaft nicht dass sich die Nachbarn den ganzen Tag Gedanken machen wie sie dich ärgern können und sich einen Tongenerator zulegen nur um dich zu belästigen.

Vielleicht beziehst du einfach zu vieles auf dich und fühlst dich daher permanent angegriffen.


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#10
 Von 
Anjuli123
Status:
Bachelor
(3594 Beiträge, 1464x hilfreich)

quote:
Ich werde immer wieder umziehen müssen, weil keine Freunde, die mir helfen, wenn ich Mietprobleme habe


Also ich lebe seit ingesamt 20 Jahren in inzwischen drei Mietwohnungen (nacheinander natürlich ;) ) und ich hatte noch nie Mietprobleme. Allerdings bin ich auch nicht extrem überempfindlich. Ich denke auch, dass viele der Probleme auch mit durch dein Verhalten entstehen, also zum einen durch dein Verhalten anderen gegenüber, als auch durch deine Überempfindlichkeit. Ich glaube auch nicht, dass alle Nachbarn vor haben dich zu ärgern oder so, sondern dass du das einfach bei jedem vermutest und jeden Blick und jede Bemerkung negativ auslegst. Eine Therapie wäre vielleicht eine gute Sache bzw. jemanden, der mal ein paar Stunden auf nen Kaffee kommt und sich einen Eindruck verschafft, um dir dann seine Wahrnehmung mitzuteilen in Form von "ja, das ist wirklich unnormal" bzw. "also ich finde das nicht ungewöhnlich/nicht übermäßig laut" etc. Auch was das ominöse Brummen angeht. Ich kenne inzwischen schon mehrere Fälle, auch aus der eigenen Vermietungspraxis, wo dieses "Brummen" wirklich nur in der Einbildung stattfand.

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1x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38476 Beiträge, 14009x hilfreich)

Ich bin berufsbedingt noch öfters umgezogen, hatte auch nie Probleme. Bin aber auch kein Sensibelchen.

Nur, wenn man ein hellhöriges Haus einzieht, dann gibt es eben auch normale Geräusche aus dem Treppenhaus/aus Nachbarwohnungen nun mal gibt.

Da gibt es nur eine Möglichkeit: eine Wohnung suchen, die absolut isoliert ist. Gibt es. Aber, kostet.

wirdwerden



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