Adoption / Umgangsrecht /

6. April 2014 Thema abonnieren
 Von 
guest-12310.01.2019 15:48:55
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 13x hilfreich)
Adoption / Umgangsrecht /

Die Mutter meines Sohnes trat vor Kurzem an mich heran und teilte mir mit, das sie in Kürze heiraten möchte. Sie hätte gerne, dass mein Sohn von Ihrem zukünftigen Mann adoptiert wird.

Meine Frage: Sollte ich der Adoption, aus welchen Gründen auch immer zustimmen. Gäbe es dann die Möglichkeit ein Umgangsrecht oder Besuchsrecht zu vereinbaren, auf das ich notfalls klagen könnte?

Um meine Situation mal kurz dar zu legen:
Mein Sohn ist 9 (Zwischenfrage: kann er die Adoption ablehnen?)
Ich zahle monatlich ca. 150 Euro an Unterhalt. Letztes Jahr habe ich jeden Euro und Cent dafür geopfert, ihn kennen zu lernen und die große Distanz zu überwinden. Das hat uns und unserem Verhältnis sehr gut getan. Sorgt allerdings bei mir für monetären psychischen Druck. Bei der ganzen Arbeit habe ich nämlich nicht nur eine spärliche Freizeit sondern auch nur noch ca. 40 Euro übrig. Ich drehe und wende jeden Cent, Ausgegangen bin ich schon lange nicht mehr.
Aktuell muss ich leider absolut notwendigen Ausgaben wie Arbeitskleidung den Vorrang geben, da ich darauf angewiesen bin. Das Jugendamt interessiert das natürlich nicht. Also bleibe ich auf allen Kosten sitzen und zahle weiter meinen Beitrag.
Trotzdem möchte ich gerne meinen Sohn weiterhin regelmäßig sehen. Ich habe gemerkt, dass ihm meine Anwesenheit gut tut und dass er im letzten Jahr richtig auflebt.

Was mich dem einzig Positiven der Adoption nahebringt: Ich könnte von dem Geld, dass ich dann nicht mehr zahlen müsste regelmäßig meinen Sohn besuchen. Beerben kann ich ihn ja auch unabhängig von der gesetzlichen Verwandschaft.

Der Knackpunkt des Ganzen ist tatsächlich das Umgangsrecht. Bisher musste ich selbiges nie einfordern. Dennoch bin ich in diesem Punkt etwas paranoid.

Daher meine Frage ob ich ein Umgangs-/Besuchsrecht trotz Adoption schriftlich festhalten kann. Denn das ist für mich Bedingung um der Freigabe zuzustimmen.

Mit freundlichem Gruß

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12 Antworten
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#1
 Von 
Kleine Hexe
Status:
Praktikant
(669 Beiträge, 190x hilfreich)

Wenn dein Sohn vom neuen Mann adoptiert wird bist du nur noch der biologische Vater.

Wenn du (d)einen Sohn möchtest und Umgang mit diesem, dann hast du nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.
Willst du keine Pflichten mehr gibt's du auch die Rechte auf.
Zumind. muß dann dein Sohn auch später nicht mehr für dich zahlen.

quote:
Gäbe es dann die Möglichkeit ein Umgangsrecht oder Besuchsrecht zu vereinbaren, auf das ich notfalls klagen könnte?


Wenn du ein Auto verkaufst, darfst du es auch nicht mehr nutzen.

Kleine Hexe

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#2
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo,

Die Vorstellung, neue Heirat und gleich Adoption,

klingt für mich etwas "aberteuerlich".

Ich würde erstmal der Berechnung des Unterhalts nachgehen.

Jugendämter rechnen ( richtiger Weise nur für die Kinder).

Ein eigener Fachanwalt käme evtl, zu einem anderen Ergebnis.

Wie hoch ist denn dein durchschnittliches mtl. Nettoeinkommen?

lg
edy



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"Ein freundliches "Hallo" setzt
sich auch in Foren immer mehr
durch."

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#3
 Von 
guest-12310.01.2019 15:48:55
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 13x hilfreich)

Mein Nettoeinkommen liegt bei 1150.- aber erst seit diesem Monat letztes Jahr war es etwas mehr, sodass ich durch den Selbstbehalt und Werbungskosten (Monatsticket) auf 147 Euro Unterhalt komme.

Die Werbungskosten in Bezug auf Kleidung sowie die Fahrten wurden nicht berücksichtigt.

In Bezug auf Heirat und direkte Adoption bin ich auch etwas skeptisch. Ich habe letztes Jahr für das gemeinsame Sorgerecht angefragt. Da wäre die Freigabe zur Adoption natürlich ein ganz entgegen gesetzter Schritt. Und der will gut überlegt sein. Schließlich wird dann die Option wegfallen, dass mein Sohn mit 14 zu mir zieht. Auf der anderen Seite kann ich dann nicht sooft hinfahren wie ich gerne würde. (Selbst 1-2mal im Jahr sind ein richtiger Kraftakt)


@Kleine Hexe: Ein Kind mit einem Auto zu vergleichen finde ich irgendwie unangemessen. Die Frage ob ein Umgangsrecht vereinbar wäre ist damit leider nicht beantwortet. Denn für ein Ding wie ein Auto könnte ich ja vertraglich eine Nutzung festhalten.

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#4
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo fb261901-48 ,

Wie steht denn dein Sohn zu einer Adoption?

Könnte er nicht denken, das du ihn einfach aufgibst?

lg
edy

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#5
 Von 
guest-12310.01.2019 15:48:55
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 13x hilfreich)

Das ist eine der Fragen die ich vor der Entscheidung klären möchte. Denn wenn er dagegen ist, dann ist meine Antwort ebenfalls nein.

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#6
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo fb261901-48,

Ich würde mir da genügend Zeit lassen.

Infos/Erfahrungen gibt es auch bestimmt in verschiedenen Foren.

http://adoption-forum.phpbb8.de/

lg
edy

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#7
 Von 
Kleine Hexe
Status:
Praktikant
(669 Beiträge, 190x hilfreich)

quote:
Ein Kind mit einem Auto zu vergleichen finde ich irgendwie unangemessen. Die Frage ob ein Umgangsrecht vereinbar wäre ist damit leider nicht beantwortet. Denn für ein Ding wie ein Auto könnte ich ja vertraglich eine Nutzung festhalten.


Na dann lege doch eine vertragliche Nutzung des Kindes fest. Evtl. wollen die Eltern dann ja eine entsprechende Nutzungsgebühr: Pro Umgang 50 €?

Du machst dir Gedanken über eine Adoption, d.h. dein Kind bekommt einen anderen rechtlichen Vater und du hast absolut nichts mehr mit ihm zu tun.
Du kannst ihn zwar als Erbe benennen nur 1. für was? und 2. zahlt er wie jeder andere "Fremde" dann auch Erbschaftssteuer.

Ihr plant jetzt schon, dass er mit 14 zu dir zieht (im übrigen wird das Kind dort gehört, dass er einfach darf geht nicht und schon gar nicht wenn nicht einmal gemeinsames Sorgerecht besteht.) - wie willst du das denn finanzieren? Rechnest du mit mehr Unterhalt von der Mutter als du jetzt zahlst?
Oder wirst du in 5 Jahren eine unvorhersehbare Gehaltssteigerung haben?

Eine Adoption funktioniert ja nur dann wenn die beiden verheiratet sind, also wann sollten sie es dann tun wenn nicht nach der Heirat?

Vielleicht ist dein Sohn auch aufgelebt, weil eine feste Bezugsperson (der Partner der Mutter) in seinem Leben fest verankert ist und er deshalb ungezwungener mit dir umgehen kann.

Eine Adoption überhaupt ansatzweise in Betracht zu ziehen und Vor- und Nachteile abzuwägen lässt mich an der Liebe und dem guten Verhältnis zu ihm zweifeln.

Kleine Hexe

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#8
 Von 
guest-12310.01.2019 15:48:55
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 13x hilfreich)

Niemand plant dass mein Sohn mit 14 zu mit zieht. Das gemeinsame Sorgerecht ist bis dahin machbar. Der Wunsch muss da von ihm selber kommen. Freie Entscheidung heißt für mich da die Devise schließlich werde ich nichts forcieren.

Die feste Bezugsperson als Vaterfigur existiert seit 5 Jahren im Leben von meinem Sohn. Aufgelebt ist er jedoch erst als ich ins Spiel kam.

Ich werde wohl kaum mehr Unterhalt erhalten als ich jetzt zahle.
Der grundlegende Gedanke bei der Überlegung ist nicht meinen Sohn abzustoßen sondern die finanzielle Möglichkeit zu eröffnen ihn regelmäßigu sehen. Dabei möchte ich nur nicht das Risiko eingehen ihn zu verlieren.

Die Frage die ich mir zu beantworten Versuche ist wovon er mehr profitiert. Falls dann ein Ja zur Debatte steht muss ich mit ihm reden und seine Wünsche hören.

Zweifel ruhig so viel du willst. Ich verändere derweil weiterhin konstant meine Betrachtungsweise. Denn nur wenn ich alle Facetten geprüft habe kann ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen.

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#9
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo,

quote:
Auf der anderen Seite kann ich dann nicht sooft hinfahren wie ich gerne würde. (Selbst 1-2mal im Jahr sind ein richtiger Kraftakt)


Wie groß ist denn die Entfernung? Warum ein Kraftakt?

lg
edy

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#10
 Von 
guest-12310.01.2019 15:48:55
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 13x hilfreich)

400km. Das kostet jedes mal ca 200 Euro für 1 Woche und ich hab schon günstigste Konditionen. Bei 40 die ich jeden Monat übrig habe bleibe ich vollkommen auf der Strecke.

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#11
 Von 
edy
Status:
Junior-Partner
(5654 Beiträge, 2366x hilfreich)

Hallo,

quote:

Das kostet jedes mal ca 200 Euro für 1 Woche und ich hab schon günstigste Konditionen.


Wochenendticket der DB und Camping-Möglichkeit im Sommer?

Essen und Trinken hast du ja sowieso.

lg
edy

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#12
 Von 
Haselstrauch
Status:
Student
(2477 Beiträge, 388x hilfreich)

Hallo fb,

ich weiß nicht, ob du das noch liest ...

Aus deinen Beiträgen überträgt sich mir ein aufrichtiges Interesse an deinem Kind.

Gleichzeitig allerdings auch eine gewisse "Unbedarftheit" über die Tragweite des Schrittes einer Adoption.

Deshalb hier in aller Deutlichkeit:

Wenn du einer Adoption zustimmen solltest, verlierst du ALLE Rechte in Bezug auf dein Kind.

Und:

Eine Adoption ist ein unumkehrbarer Schritt - allem voran in rechtlicher Hinsicht - mit allen dazugehörenden Konsequenzen.

Möglicherweise könntest du ein Umgangsrecht auch nach einer Adoption vertraglich festlegen lassen - Papier ist geduldig und sollte es den Eltern des Kindes irgendwann einmal günstiger erscheinen, keinen weiteren Umgang zu fördern, hättest du keinerlei rechtliche Grundlage mehr, einen solchen wieder herbei zu führen.

Ebenso wenig, wie ein Recht zu erfahren, wie es deinem Kind geht - wo es lebt - was es macht.

Die Eltern könnten, übespitzt formuliert, nach "Timbuktu" umziehen mit dem Kind, ohne dass du davon erfahren würdest - geschweige denn, dazu befragt.

Das nur zur rechtlichen Lage - wie es das Kind erleben/empfinden könnte, wenn es von dir "aus finanziellen Gründen" zu Adoption freigegeben würde, steht auf einem anderen Blatt.

Sich mit Nachdruck um eine besser entlohnte Arbeit zu bemühen, erscheint mir im Sinne des Erhalts der Möglichkeit, eine im Idealfall tragfähige Beziehung zu deinem Sohn aufbauen zu können, eine zielführendere Option - in jedem Fall zielführender, als aus finanziellen Gründen eine Zustimmung zu einer Adoption zu erwägen.


Grüße



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"Persönliche Meinung ... ohne Gewähr "

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