Datei mit raubkopiertem Programm erstellt - wer hat die Rechte an der entstandenen Datei?

4. März 2017 Thema abonnieren
 Von 
go366488-82
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 8x hilfreich)
Datei mit raubkopiertem Programm erstellt - wer hat die Rechte an der entstandenen Datei?

Ich diskutiere zur Zeit auf einem IT-Diskussionsforum zu einem Thema. Da weder der User, der das Gegenteil von meiner Meinung vertritt, noch ich Juristen sind, würde ich gerne die Meinung eines Juristen zu diesem Fallbeispiel hören, bevor wir beide unwissend bleiben:

Ein Programmierer schreibt ein Programm. Logischerweise hat er daraufhin die Urheberrechte an diesem Programm.

Um das Programm ausführen zu können, muss er das Programm mit einem sogenannten "Compiler" compilieren. Dabei wird das Programm in eine Form umgewandelt, die ausgeführt werden kann - es entsteht also eine zweite Datei.

Es wird dabei ein besonders guter Compiler verwendet, der die Datei so umwandelt, dass die entstehende Datei z.B. deutlich kürzer ist, als wenn sie mit einem anderen Compiler compiliert worden wäre. Im Gegensatz zum Normalfall werden allerdings keine vorgefertigten Programmteile ("Bibliotheken") in die entstehende Datei hinenkopiert, sondern die Datei wird komplett aus der ursprünglichen Datei erzeugt.

(Um den Fall einfach zu halten, sind keine Patente im Spiel.)

Der Haken an der Sache: Es wird eine Raubkopie des Compilers verwendet.

Meine Fragen:

- Wer hat die Urheberrechte an der entstandenen Datei?
(Der Ersteller des Programms, derjenige, der die Rechte am Compiler besitzt, beide, keiner, oder jemand ganz anderes?)

- Falls derjenige, der die Rechte am Compiler besitzt, keine Rechte an der Datei besitzt: Dürfte er es trotzdem verbieten, dass die entstandene Datei vom Programmierer verwertet oder gewerblich genutzt wird?

- Wenn ja: Warum?

- Wie wäre der Fall gelagert, wenn der Ersteller des Programms und derjenige, der die Umwandlung mit dem Compiler vornimmt, zwei unterschiedliche Personen sind?

- Spielen die Lizenzbedingungen des Compilers bei den oben gestellten Fragen überhaupt eine Rolle?

Vielen Dank

-- Editier von go366488-82 am 04.03.2017 18:15

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4 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119644 Beiträge, 39758x hilfreich)

Zitat (von go366488-82):
Logischerweise hat er daraufhin die Urheberrechte an diesem Programm.

Nö, nur wenn die "Schöpfungshöhe" ausreichend ist.



Zitat (von go366488-82):
- Wer hat die Urheberrechte an der entstandenen Datei?

Kommt darauf an...

Siehe "Schöpfungshöhe"

Dann kommt es darauf an, ob da nicht wirksam irgendwelche Konstrukte wie GPL etc. mit reinspielen würden (in Deutschland eher nicht der Fall).


Falls beides nicht zutrifft hat der Urheber auch die entsprechenden Urheberrechte, obwohl er eine Raubkopie des Compilers verwendet hat.



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#4
 Von 
FareakyThunder
Status:
Lehrling
(1158 Beiträge, 610x hilfreich)

Wer nun die Urheberrecht am Kompilat hat ist doch nebensächlich bei einer Raubkopie.

Tschuldigung, aber wenn jemand einen anderen unter Anwendung oder Androhung von Gewalt dazu zwingt sein Programm zu kopieren und an im zu Überlassen, dem können urheberrechtlich Gedanken eigentlich nicht gross jucken.

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