Hallo, gibt es hier schon Infos über Verfahren oder gar Urteile in Sachen Bossing? Meine Bekannte ist Opfer extremen Bossings geworden. Anwalt ist eingeschaltet, doch es scheint so, dass Arbeitgeber schwer angreifbar sind. Wie sieht es aus, kann mir hier jemand ein paar Tipps geben?
Bossing
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
naja - dann google 'mal 'Mobbing' und Mobbingtagebuch
Zitat:Wie sieht es aus, kann mir hier jemand ein paar Tipps geben?
1. Beweise sammeln
2. mehr Beweise sammeln
3. noch mehr Beweise sammeln
Die Erfolgsaussicht hängt extrem davon ab, (a) welche Aktionen des Vorgesetzten man beweisen kann, (b) welche Folgen beim Arbeitnehmer man beweisen kann und (c) wie gut man beweisen kann, dass die Folgen beim Arbeitnehmer ausschließlich durch die Aktionen des Vorgesetzten verursacht wurden.
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Wie soll das aussehen mit "Beweise sammeln"? Es geht um den FIrmeninhaber, der wird kaum sein Fehlverhalten durch quittieren bestätigen. Es wird schwer werden, dass ist den Betroffenen klar, aber man kann doch deswegen nicht dieses Fehlverhalten weiter tolerieren. Kollegen werden nicht gegen ihn aussagen aus Angst davor den Job zu verlieren.
Kein "Mobber" - ob Kollege oder Vorgesetzter - wird sein Verhalten gegenüber der Opfer bestätigen. Es geht darum, alles zu dokumentieren, dass im Falle einer Klage und evtl. gerichtlichen Auseinandersetzung die Bekannte etwas in der Hand hat. Der Richter wird sich auch ohne Zeugenaussage und Eingeständnis des Vorgesetzten ein Bild machen.
Vor allem soll sich die Bekannt bei einer Beratungsstelle für Mobbing-Opfer melden.
Oh vielen Dank, ich habe das gerade weitergegeben, sie ist wirklich sehr verzweifelt und mittlerweile auch in ärztlicher Behandlung, ich bin entsetzt darüber, wie ein Mensch derartiges so lange hinnehmen kann. Danke nochmal.
Es scheint nicht nur so, es ist so:
Der Arbeitgeber ist schwer angreifbar.
drkarbo hat das genau richtig dargestellt. Ohne Beweise wird das nichts. Und der Anwalt wird trotzdem teuer. Der hat auch das Beweisproblem obendrauf, nur der lässt sich das bezahlen, die Arbeit dafür. Hier wäre eine Kostenbremse sinnvoll, was kann dieser Anwalt erreichen? Bitte da mal konkret nachbohren, unter Begleitung. Dem ist es ja oft egal, der Klient muss ihn im 1. Arbeitsgerichtlichen Verfahren ja immer selber bezahlen. Das dürfte schon jetzt einiges kosten, dieses Verfahren.
Natürlich ist der zu verurteilen, wenn der Arbeitgeber sich so fies verhalten hat.
ABer:
sind wirklich nicht die Bedingungen, unter denen man ein Klageverfahren gegen einen Arbeitgeber psychisch ohne weiteren Knacks übersteht, wenn es um Bossing geht. Geht es auch um Geld?Zitat:Verzweifelt und in ärztlicher Behandlung
-- Editiert von altona01 am 23.03.2016 23:47
Ja es geht auch um Geld, Zeugen gäbe es jetzt auch (ehemalige Mitarbeiter), es gibt allerdings auch noch weitere Zeugen, wie Kunden und Handwerker, die hin wieder (wenn sie anwesend waren) was mitbekommen haben.
Vielen Dank schonmal vorab, ich werde hin wieder berichten, wie es weiter gegangen ist, evtl. kann man damit anderen Betroffenen Mut machen.
Wir wissen doch überhaupt nicht, um was es geht. Manche empfinden ja schon als "Bossing", wenn man sie bittet, doch einmal zu arbeiten. Und ein Dritter, der irgendwan möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen was mitbekommt, den kann man doch als Zeugen ohnehin vergessen.
wirdwerden
Zudem sollte man nicht zu sehr auf Zeugen bauen - die leiden gerade bei solchen Sachen stark zu akuter Amnesie.
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