Arzt erteilt kein Beschäftigungsverbot

1. Dezember 2015 Thema abonnieren
 Von 
wieder_mama16
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Arzt erteilt kein Beschäftigungsverbot

Hallo,
ich, schwanger im 6. Monat, arbeite im Verkauf (Handyshop) 3x pro Woche 8h. Tatsächlich sind es ohne die Pause täglich 9h, da ich natürlich den Laden vorher aufschließen und verkaufsbereit machen muss (z.B. auch Aufsteller rausschleppen) und vom Chef die Anweisung gilt: Der Laden bleibt solange auf, wie ein Kunde drin ist - ausgehängte Schlusszeit ist egal.
In dem kleinen Verkaufsraum stehe ich den ganzen Tag, ein wenig hin und her gehen ist mal drin (der Raum hat keine 20qm). Die Pause, sofern ich eine nehmen kann (meist kommt dafür einer der Chefs aus dem Büro, das 2 Straßen weiter liegt), verbringe ich im 2qm kleinen Abstellraum vor der Toilette. Dort gibt es keinen Stuhl, lediglich einen Stufenabsatz aus Beton zum Setzen. Im Laden selbst gibt es einen Stehhocker, der für Kunden da ist. Es gibt keine Liegemöglichkeit.

Der Arbeitgeber hat die Schwangerschaft bislang nicht der Gewerbeaufsicht gemeldet. Er sieht auch keine Veranlassung irgendwas an der Situation zu ändern oder mich alternativ freizustellen. Mein Frauenarzt hat mich grundsätzlich für gesund befunden. Ich war zwar letzte Woche 5 Tage im Krankenhaus wegen eines Nierenstaus, aber das ist nun wieder ausgeheilt (der Frauenarzt hat diesbezüglich nach der Entlassung keinerlei Untersuchungen durchgeführt, ist ja auch nicht Innere Medizin). Der Frauenarzt sagt, er könne kein Beschäftigungsverbot ausstellen, weil er nicht beurteilen könne, ob das, was ich ihm schildere, auch stimmt. Da der Arbeitgeber natürlich keinen Betriebsarzt bestellt hat und es auch keinen Betriebsrat gibt, frage ich mich nun, was das ganze Mutterschutzgesetz bringen soll, wenn eine Schwangere keine Möglichkeit hat, zu diesem Recht zu kommen? Ich versuche den FA zu wechseln, auf dem Land aber nicht einfach (es gibt hier nur einen). Die nächsten in der Stadt (40km entfernt) sagen alle, sie können mich dieses Jahr nicht mehr aufnehmen (ich sei nicht mehr im Quartal abrechenbar) und ich müssen aufgrund voller Praxen locker 8 Wochen warten.

Kann hier die Krankenkasse was machen oder gibt es eine Beratungsstelle/Hotline die jemand kennt? Eine bei der man auch was bewirken kann und keine, die sich dann auch machtlos/nicht zuständig erklärt?

Einen schönen Gruß
Evi

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
maestro1000
Status:
Lehrling
(1300 Beiträge, 731x hilfreich)

Hallo!
Die Aufsichtsbehörde kommt erst ins Spiel wenn AN sich beschweren oder AGs eine Mutter kündigen wollen (was in der Praxis kaum stattfindet)
Viele Firmen kennen die Details der komplexen Spielregeln womöglich nicht, das würde ich nicht primär von einem Handyladen erwarten. Wenn sie es doch wissen warten die darauf dass die Frau ein Beschäftgungsverbot bekommt, damit sich die Firma die weiteren Lohnzahlungen bis zum Mutterschutz aus dem Umlageverfahren der Krankenkassen zurückholen kann.

Aber ein Arzt, der seine Patienten als Lügner abstempelt, gehört ins Abseits. Geht gar nicht. Das hat nichts mit Vertrauensverhältnis zu tun.
War mir erst beim zweiten Lesen aufgefallen, sonst hätte ich empfohlen die Einrichtung mal zu knipsen und in der Praxis vorzuzeigen, was in einem Handyladen schließlich zu den Kernkompetenzen gehört.

Würde empfehlen sofort die Krankenkasse anzurufen/anzusprechen und die Situation zu schildern. Manche Hotlines der KKs sind auch abends erreichbar und haben auch Teledoktoren die fachspezifische Tips geben können.

Das MuSchG hast Du anscheinend schon gelesen. Dann dürfte auch klar sein, dass schon der Verdacht einer Straftat seitens des Arbeitgebers im Raum steht.
Die KK wird bei der Suche nach einem anderen Facharzt in der Nähe "nachhelfen". Hier geht es um einen Notfall.

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