Angemessene Inkassogebühren bei 17,99€ ausstehendem Rechungsbetrag

1. November 2016 Thema abonnieren
 Von 
Dende123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Angemessene Inkassogebühren bei 17,99€ ausstehendem Rechungsbetrag

Hallo liebe Forumsuser,

ich bin aktuell erstmalig mit einem Inkassoverfahren in Kontakt gekommen und brauche Eure Erfhrung bzw. Euer Rechtswissen.
Ich habe versucht, den Hintergrund zu erläutern. Die konkrete Frage findet Ihr weiter unten.

Hintergrund:
Ich hatte bei einem Mobilfunkanbieter einen monatlich künbaren Vertrag mit einer Datenflat. Dieser Vertrag wurde auf einmal auf den Basic-Vertrag ohne Datenflat umgestellt. Folglich sind meine Kosten für die Datennutzung enorm gestiegen, da statt der Flat nun xx,0€ pro MB fällig waren. Ich habe aus Wut den Lastschrifteinzug sperren lassen. Es blieben Kosten in Höhe von 17,99€ offen, die ich zu begleichen habe. Es folgten ein E-Mail-Ping-Pong und Fonic teilte mir mit, dass sie die 17,99€ noch abbuchen und dann wäre der fall erledigt.
Nun vergaß ich die Lastschriftsperre und Fonic konnte den Betrag nicht abbuchen. Da ich umgezogen bin, war meine Postanschrift nicht mehr aktuell. Ich habe deswegen logischerweise keine schriftlichen Mahnungen erhalten. Jedoch hat sich Fonic auch nicht per E-Mail mit mir in Verbindung gesetzt, obwohl ich auf diesem Wege ja intensiv mit dem Unternehmen kommuniziert habe.
(Mir ist bewusst, dass ich denen immer die aktuelle Adresse melden muss. Diese Pflicht habe ich im Umzugsstress leider nicht erfüllt.)
Ich habe FONIC dann den offenen Betrag auf deren Konto überwiesen, per E-Mail kam jedoch die Ansage, dass der Fall nun beim Inkassounternehmen (Infoscore) liege. Ich muss meine Überweisung also zurückziehen.

Die E-Mail von Infoscore hat mich im September erreicht. In der E-Mail haben sie nach meiner Adresse gefragt. Die Mail ist in meinem Spamfilter gelandet. Nachdem Fonic mir mitgeteilt hatte, dass sie ein Inkassounternehmen eingeschaltet hätten, habe ich die E-Mail nun nach Suche im Spamfilter entdeckt und habe Ihnen meine postalische Anschrift gesendet.

Meine eigentlich Frage:
Ich gehe davon aus, dass ich nun einen Brief mit überzogenen Strafgebühren bekommen werde. Ich möchte die Angelegenheit schnellstens aus der Welt schaffen, jedoch dem Inkassounternehmen keine überzogenen und ungerechtfertigen Gebühren überweisen. Welcher Betrag bzgl. der Inkassogebühren ist bei einem offenen Rechnungsbetrag von 17,99€ über einen Verzug von ca. 2 Monaten gerechtfertigt?

Vielen Dank für die Unterstützung

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
fm89
Status:
Lehrling
(1988 Beiträge, 755x hilfreich)

Zitat:
Ich habe aus Wut den Lastschrifteinzug sperren lassen.


Was natürlich die absolut blödeste Lösung war. Warum hast du nicht einfach reklamiert bzw. deinerseits der Vertragsumstellung widersprochen?

Zitat:
Ich habe FONIC dann den offenen Betrag auf deren Konto überwiesen, per E-Mail kam jedoch die Ansage, dass der Fall nun beim Inkassounternehmen (Infoscore) liege.


FONIC ist weiterhin Gläubiger und hat die Zahlung zu akzeptieren. Wurde die Zahlung zurück erstattet oder hat FONIC jetzt das Geld?

Zitat:
Welcher Betrag bzgl. der Inkassogebühren ist bei einem offenen Rechnungsbetrag von 17,99€ über einen Verzug von ca. 2 Monaten gerechtfertigt?


Du schuldest zumindest noch die Kosten für die Mahnungen und die Rücklastschriftgebühren. Dürften zusammen etwa 10 Euro sein. Die würde ich noch schleunigst an FONIC überweisen. Damit kommt man dem Inkasso zuvor und hat damit eine gute Position, um die Gebühren abzuwehren.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Ex Inkassomitarbeiter
Status:
Student
(2427 Beiträge, 719x hilfreich)

Warte den Brief von Infoscore ab und schau was die an Rücklastschriftkosten aufführen. Diese wären zu zahlen. Inkassokosten würde ich schlicht ignorieren und die Forderung schriftlich zurückweisen, den Rechtsweg anheim stellen und der Datenweitergabe gem. BDSG untersagen.

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Dende123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo,

erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten.
Fonic bzw. die Telefonica (Muttergesellschaft) hat noch das Geld.
Mein Fonic-Kundenkonto wurde laut Fonic-Mailverkehr gelöscht. Ich habe den Betrag deswegen an die offizielle Bankverbindung der Telefonica überwiesen (Die Beträge wurden immer über die Telefonica abgebucht).
Als Betreff der Überweisung habe ich meinen Nachnamen und meine Handynummer angegeben.
Die Telefonica hatte bei jedem Lastschrifteinzug einen sich ändernden Code und meine Handynummer als Betreff angegeben.
Ich hofffe, die können den Zusammenhang nachvollziehen.

Ich würde dann das Inkassoschreiben abwarten und die Mahn- und Rücklastschriftgebühren bezahlen.

Dies ist übrigens die Antwort von Fonic, nachdem ich denen geschrieben hatte, dass ich den offenen BEtrag an sie überwiesen hatte. Die Stellen sich auf Stur:

wir nehmen Bezug auf Ihre E- Mail vom 27.10.2016 und teilen hierzu mit, dass bei Entstehen eines negativen Guthabenstandes generell ein automatisiertes Mahnverfahren ausgelöst und selbstverständlich auch entsprechende Mahnschreiben an die vom Kunden angegebene Anschrift versendet werden. Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass Sie als Kunde verpflichtet sind, stets aktuelle Adressdaten zur Verfügung zu stellen.

Da in dieser Angelegenheit inzwischen eine Abgabe der Akten an ein Inkassounternehmen erfolgt ist, bitten wir Sie höflichst, sich zur abschließenden Klärung direkt an die nachstehende Adresse zu wenden:
[...]


Viele Grüße




-- Editiert von Dende123 am 01.11.2016 12:14

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Deren Problem. Wenn sie Geld das Geld haben und nicht zurück überweisen, ist der Fall erledigt.
Ich würde neben der Hauptforderung noch 2,50€ für Zinsen und Briefporto und 5€ für eine Rücklastschrift überweisen. Egal, was sonst so gefordert wird.

Gegenüber Infoscore würde ich schreiben, sobald Post eingeht: "Wertes Inkasso. Ich weise die Forderung mangels Vorlage einer Vollmacht und mangels Verzugs vollumfänglich zurück. Ich untersage die Speicherung meiner personenbezogenen Daten und die Meldung an Auskunfteien. Im übrigen werden Sie aufgefordert, den kompletten zwischen Ihnen und ihrer Mandantin geschlossenen Vertrag vorzulegen, sowie einen Kontoauszug ihrer Mandantin, dass sie die Inkassokosten bezahlt hat. Dies benötige ich für eine anwaltliche Prüfung, ob hier überhaupt ein Schaden entsteht."

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Dende123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Klasse. Vielen Dank für schnellen die Antworten.
Das werde ich so umsetzen.

Beste Grüße

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Dende123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo,

ich wollte mal ein kurzen Zwischenbericht geben, denn heute kam der Brief von Infoscore.
Sie fordern:
- die 17,99 € (Die ich ja bereits vor zwei Wochen an Fonic überwiesen hatte. Sie haben den Betrag nach wie vor nicht zurückgebucht.
- Dazu dann 5% Basiszins was 0,14€ sind
- 9,00€ Auslagen für die Ermittlung der Daten
- 45,00€ Reduzierte Inkassovergütung (Verzugsschaden §§280 , 286 BGB , 1,00 Gebühr analog § 13 RVG i.V.m. Nr. 2300 VV RVG)
- 9,00€ Post- und Telekommunikationspauschale analog § 13 RVG i.V.m. Nr. 7002 VV RVG

Seltsam ist, dass als Summe 63,14€ aufgeführt werden, die ich überweisen soll. Wenn ich die Posten aufaddiere kommt viel mehr raus. Wenn ich die s mal 9€ weglasse komme ich auf 63,13€. Es passt alles nicht zusammen.

Wie geschrieben, den offenen Betrag von 17,99€ den ich vor zwei Wochen überwiesen hatte, haben die nicht zurücküberwiesen.
Demnach bin ich mit der Telefonica quitt und es stehen nur noch der Betrag für Zinsen, Briefporto und die Rücklastschriftgebühren aus. Die würde ich nun an Infoscore überweisen. Ich würde dann wie vorgeschlagen 5€ ansetzen.

Danke + Grüße!

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
arnonym117
Status:
Praktikant
(728 Beiträge, 227x hilfreich)

Zitat (von Dende123):
Seltsam ist, dass als Summe 63,14€ aufgeführt werden, die ich überweisen soll. Wenn ich die Posten aufaddiere kommt viel mehr raus. Wenn ich die s mal 9€ weglasse komme ich auf 63,13€. Es passt alles nicht zusammen.


Der eine Cent könnte Rundungsdifferenz bei den Zinsen sein. Die 9€ für die Adress-/Datenermittlung sind sowieso Quatsch, die haben sie ja von dir bekommen, daher würde ich die auch nicht anerkennen.

Zitat:
Demnach bin ich mit der Telefonica quitt und es stehen nur noch der Betrag für Zinsen, Briefporto und die Rücklastschriftgebühren aus. Die würde ich nun an Infoscore überweisen. Ich würde dann wie vorgeschlagen 5€ ansetzen.


Nein, die überweist du ebenfalls an die Fonic. Mit dem Inkasso willst du schließlich nichts weiter zu tun haben, nehme ich an. Ich würde zudem wie von mepeisen vorgeschlagen eher 7,50€ (2,50€ für Porto und Zinsen, 5€ für die Rücklastschrift) überweisen, da nur 5€ im Zweifelsfall zu wenig sein könnten. Im Betreff der Überweisung würde ich neben Name und Rufnummer noch "Porto, Zinsen und Rücklastschrift" angeben.

Dann würde ich noch dem Inkasso gegenüber schriftlich der Forderung widersprechen, wie mepeisen in Antwort #4 vorgeschlagen hat.

1x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Dende123
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für die abermals schnelle Antwort!

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